Blattzeit-Redakteure bauen Ansitzeinrichtung zur Versteigerung für einen guten ZweckEine Scherenleiter für DEIN Revier

Foto: Götz/LJN

Wer kennt die folgende Situation nicht: Kaum ist jagdfreie Zeit, da kribbelt es in den Fingern. Was hilft, sind Projekte im Revier – wie zum Beispiel der Bau von Jagdeinrichtungen. Das Redaktions-Team der Blattzeit war im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe und hat sich gemeinsam mit dem Berufsjäger Finn Loske an ein Projekt der ganz besonderen Art gemacht. In mehreren Stunden Heimwerker-Handarbeit entstand der Blattzeit-Scherensitz, der sich von der klassischen Scherenleiter im wahrsten Sinne des Wortes abhebt.

Da sich mobile Ansitzeinrichtungen dadurch auszeichnen, dass sie für den schnellen Transport eine kleine und kompakte Form haben, sind sie in aller Regel bauartbedingt auch recht niedrig. In aller Konsequenz und in Sachen Kugelfang eignen sich solche „Hochsitzeinrichtungen“ daher nur für den sehr kurzen Büchsenschuss. Berufsjäger Finn Loske hat den klassischen Entwurf der Scherenleiter deshalb gedanklich etwas weiterentwickelt und am Ende eine immer noch mobile Ansitzeinrichtung entworfen, die nicht nur ausgesprochen standfest, sondern mit einer Gewehrauflagenhöhe von rund drei Metern (gemessen vom Boden) auch noch etwas weitere Schüsse zulässt, ohne sich Sorgen um den Kugelfang machen zu müssen. Die Anforderungen an den sicheren Kugelfang sind dabei stets zu beachten!

Mit einer Sitzbreite von rund 1,10 Meter ist unsere Blattzeit-Scherenleiter nicht nur besonders komfortabel für den stabilen Jäger, die Konstruktion macht auch einen Beobachtungs-Ansitz mit den Kindern oder Enkelkindern möglich.

Als Baumaterial hat sich Finn Loske für Douglasie entschieden. Diese Holzart ist recht robust und aufgrund ihrer Beschaffenheit auch sehr nachhaltig, also haltbar. Ist das Holz aber sehr frisch gesägt, neigt es zum „Werfen“, es kann also passieren, dass sich im Nachhinein Spannungen im Material bilden. Um Risse in den Sprossen oder Holmen zu vermeiden, ist es unabdingbar, jedes Schraub- oder Nagelloch vorzubohren. Wir haben uns beim Bau an die Empfehlungen der Landwirtschaftlichen BG gehalten. Egal wie eine Reviereinrichtung konstruiert ist: Der Hochstand muss sicher und stets im Sinne der SVLFG hergestellt werden. Bei Unfällen durch möglicherweise zu schwach gewählte Hölzer, falsche Schraubverbindungen und nicht zugelassene Materialien könnte es ansonsten zu Schwierigkeiten im Versicherungsschutz kommen.

Auf die Feinheiten kommt es an

Eine Scherenleiter stellt im Bau immer eine gewisse Herausforderung dar. Denn sind die Seitenholme nicht genau ausgerichtet und es stimmen die Bohrungen für das Fuß- und Sitzbrett oder die Achse der Schere nicht, lässt sich der Sitz nicht klappen. Insofern sollten bereits erste Erfahrungswerte und eine gewisses Maß an handwerklichem Geschick mitgebracht werden, wenn man ein solches Projekt angeht. Die Bauzeit liegt bei sehr guter Vorbereitung, gutem Handwerkszeug und viel Erfahrung bei zirka drei Stunden, bei Ungeübten kann die Bauzeit auch mal über sechs Stunden Zeit betragen. So oder so sind solche Projekte immer ein Erlebnis der besonderen Art – und am Ende des Tages lässt sich beim ersten Probesitzen über die getane Arbeit und den zukünftigen Platz im Revier nachsinnen. Zur Verblendung eignen sich sogenannte Camouflage-Überwürfe. Für unsere Versteigerung hat die Firma Grube übrigens ein hochwertiges Exemplar bereitgestellt.

Der Revierjäger Finn Loske und das Blattzeit-Team um Sebastian Kapuhs und Wulf-Heiner Kummetz wurden durch den Kameramann Adrian Götz beim Bau der Blattzeit-Scherenleiter begleitet. Die genauen Arbeitsschritte und Erklärungen, sowie detailreiche Einblicke für den Bau finden Sie in unserem YouTube-Video und die Zeichnung sowie alle Materialien gibt es HIER.

 Wulf-Heiner Kummetz & ​Sebastian Kapuhs

Foto: Götz/LJN

Versteigerung für den guten Zweck

Sie können diese Scherenleiter inklusive Camouflage-Überwurf ersteigern und mit ihrem Anhänger direkt vom Jägerlehrhof in Springe abholen, passend zum Ansitz auf den Mai-Bock. Der Einstiegspreis für das erste Gebot liegt bei 100 €. Schicken Sie uns ihr Gebot per E-Mail mit dem Betreff „Scherenleiter“ an redaktion@blattzeit.de – das höchste Gebot erhält den Zuschlag. Es werden alle E-Mails bis zum 05. Mai 2025 berücksichtigt.

Das Geld werden wir im Herbst für eine Pflanzaktion der besonderen Art aufbringen. In einer geeigneten Biotopschutzfläche der Landesjägerschaft Niedersachsen soll eine Streuobstwiese oder Hecke aus heimischen Gehölzen zur Aufwertung der Feldstruktur entstehen, wie groß ist natürlich noch abhängig von der Summe. Auch dieses Projekt werden wir mit der Kamera für die Blattzeit dokumentieren. Wir freuen uns auf ihre Mails!